DKV Pflegeversicherung
Die DKV bietet eine große Auswahl an privaten Pflegeversicherungen. Für Laien kann das auf den ersten Blick nach einem Dschungel aus Tarifen aussehen. Doch die verschiedenen Formen ermöglichen den Kunden, das richtige Angebot zu finden. Vor allem bei der stationären Pflege, also im Heim, fallen die Leistungen sehr hoch aus. Im familiären Umfeld sehen einige Konkurrenten hingegen höhere Auszahlungen vor.
Zum einen steht Kunden der DKV die Pflegekostenversicherung zur Verfügung. Sie verdoppelt oder stockt die gesetzliche Pflegeversicherung auf. Die staatliche Leistung kann die Pflegekosten nur teilweise absichern. Eine zusätzliche Pflegekostenversicherung ist vor allem bei einer Betreuung im Pflegeheim sinnvoll, da die häusliche Pflege durch Angehörige vergleichsweise gering entschädigt wird. Zweitens bietet die DKV ein Pflegetagegeld an. Über dieses Geld können Kunden frei verfügen und somit auch die Pflege durch Angehörige finanzieren. In beiden Formen (Pflegekosten- und Pflegetagegeld) gibt es sowohl ein Komfort- als auch ein Premium-Angebot.
DKV Pflegetagegeld
Das Pflegetagegeld ist die beliebteste Pflege-Zusatzversicherung. Dabei vereinbaren Kunden und DKV einen festen Betrag, der im Pflegefall pro Tag ausgezahlt wird. Beim Tarif KPET können bis zu 90 Euro pro Tag, also 2.700 Euro im Monat, vereinbart werden. Hier fällt die Auszahlung an pflegende Angehörige aber trotzdem eher niedrig aus. Es werden in der höchsten Pflegestufe lediglich drei Viertel ausgezahlt. Dabei ist hier der finanzielle Bedarf in den Stufen II und II größer als im Heim – laut Stiftung Warentest fehlen im schlimmsten Fall sogar mehr als 2.300 Euro.
Der Premium-Tarif PTG sichert gar bis zu 160 Euro pro Tag ab – in der Pflegestufe III erhalten Kunden diesen Betrag auch tatsächlich nicht nur bei einer Betreuung im Heim ausgezahlt. Ein weiterer Pluspunkt für die Pflege zu Hause: Der Premium-Tarif sieht auch bei Demenz in der Pflegestufe 0 hohe Leistungen vor.
Leistungen für die Pflege durch Angehörige:
KPET | PTG | |
Pflegestufe 0 | 10 % | 30 % |
Pflegestufe I | 25 % | 40 % |
Pflegestufe II | 50 % | 70 % |
Pflegestufe III | 75 % | 100 % |
Bei einer stationären Betreuung fällt die Unterstützung durch die DKV im Vergleich zu vielen Konkurrenten außerordentlich hoch aus. In den Pflegestufen I und II werden die Leistungen nicht gekürzt – solange eine Betreuung im Heim tatsächlich notwendig ist. Zudem zahlt die DKV in beiden Tarifen in Härtefällen sogar 150 Prozent.
Leistungen im Pflegeheim:
KPET | PTG | |
Pflegestufe 0 | 10 % | 100 % |
Pflegestufe I | 100 % | 100 % |
Pflegestufe II | 100 % | 100 % |
Pflegestufe III | 100 % | 100 % |
Die weiteren Vertragsbedingungen beim Pflegetagegeld der DKV enthalten unter anderem diese Leistungen:
- Gültigkeit innerhalb der EU und dem Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) – die Verträge von Konkurrenten sind hingegen oftmals weltweit gültig
- Dynamik des Vertrags: Bei KPET erhöht sich das Tagegeld zum Inflations-Ausgleich alle drei Jahre automatisch um fünf Euro. Im PTG-Tarif steigt das Tagegeld um mindestens 10 Euro, wenn sich der deutsche Verbraucherpreisindex um einen vereinbarten Wert erhöht
- Kunden des Tarifs PTG können außerdem rund um die Uhr ein Pflege-Telefon in Anspruch nehmen
DKV Pflege-Bahr
Darüber hinaus bietet die DKV auch eine Sonderform des Tagegelds, den staatlich geförderten Pflege-Bahr, an. Er wird von Verbraucherschützern wie Stiftung Warentest aufgrund der geringen Leistungen trotz einer Förderung von fünf Euro pro Monat kaum empfohlen. Ausschließlich Senioren und chronisch Erkrankte können über diese Police nachdenken, da sie oftmals keine anderen Zusatzversicherungen mehr abschließen können. Beim Pflege-Bahr der DKV „Kombi Med Förder-Pflege Tarif KFP“ dürfen sie nicht abgewiesen werden. Dafür müssen Kunden eine fünfjährige Wartezeit in Kauf nehmen, um überhaupt eher geringe Leistungen beanspruchen zu können.
Das Tagegeld kann aber durch eine Kombination mit einem ungeförderten Tarif aufgestockt werden. Dieses Angebot besteht bei der DKV aus KPET & KFP. Im Tarif KPET entfällt die Wartezeit, gleichzeitig verfallen die fünf Euro Förderung aber nicht. Kunden sollten im Einzelfall genau prüfen, ob diese Kombination besser für sie geeignet ist als die beiden Einzel-Tarif KPET oder PTG.
DKV Pflegekostenversicherung
Neben dem Tagegeld hat die DKV auch eine Pflegekostenversicherung im Angebot. Diese Zusatzversicherung ist stark an die Pflege-Pflichtversicherung geknüpft. Das Geld isteht nicht zur freien Verfügung, es müssen vielmehr tatsächliche Kosten nachgewiesen werden. Die DKV Pflegekostenversicherung erhöht oder verdoppelt die Leistungen der Pflichtversicherung bei anfallenden Rechnungen.
Mit dem Tarif KPEK können Kunden die staatliche Hilfe aufstocken, mit dem Produkt PZU100 verdoppeln. Eine Pflegekostenversicherung ist oftmals preiswert – bei der Pflege durch Angehörige können aber beide Tarife die Versorgungslücke nicht einmal zur Hälfte schließen.
Leistungen für die Pflege durch Angehörige:
KPEK | PZU100 | |
Pflegestufe 0 | 123 € | |
Pflegestufe I | 117,50 € | 244 € |
Pflegestufe II | 220 € | 458 € |
Pflegestufe III | 350 € | 728 € |
Bei einer stationären Betreuung ist das Modell der DKV insgesamt besser geeignet, um die tatsächlichen Kosten abzudecken. Das Produkt KPEK leistet aber nur einen Teilschutz und schüttet selbst in Härtefällen weniger als 1.000 Euro aus. Doch der höherwertige Tarif PZU100 kann die tatsächlichen Pflegekosten gut auffangen.
Leistungen im Pflegeheim:
KPEK | PZU100 | |
Pflegestufe 0 | 0 € | 0 € |
Pflegestufe I | Bis zu 775 € (stationäre Pflege muss erforderlich sein) | Bis zu 1.065 € |
Pflegestufe II | Bis zu 1.330 € | |
Pflegestufe III | Bis zu 1.612 € |
Der Tarif PZU100 bietet außerdem unter anderem diese Zusatzleistungen:
- bis zu 4.000 Euro für Umbauten der Wohnung
- monatlich bis zu 40 Euro Unterstützung für Pflegehilfsmittel
DKV Pflegetagegeld im Test
Das Pflegetagegeld der DKV wurde in mehreren Tests unter die Lupe genommen. Im Vergleich des Deutschen Instituts für Service-Qualität (DISQ) im Dezember 2014 war das Urteil weniger positiv. In der Gesamtnote aus Service und Produkt erreichte die DKV nur die Note ausreichend und belegte damit den vorletzten Platz. Auch beim Pflege-Bahr kam die DKV in Pflegeversicherung Test nicht über die Note vier hinaus. Der Grund für das schlechte Abschneiden war vor allem der Service – in dieser Kategorie lag die DKV mit der Hälfte der möglichen Punkte auf dem letzten Rang.
Besser fällt das Fazit in dem Pflegetagegeld-Test des Instituts für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) aus. Im Januar 2015 wird die DKV auf Platz 10 von 28 gelistet und erhielt eine überzeugende Gesamtnote von 1,9. Defizite machte das DKV in Sachen Flexibilität aus, wo die DKV nicht über eine 3,3 hinauskam. Die Unternehmensqualität, das Preis-Leistungs-Verhältnis und vor allem die Transparenz erhielten aber gute bis sehr gute Noten.
Noten bei Stiftung Warentest und Focus-Money
Auch Stiftung Warentest hat die DKV-Tarife zum Pflege-Tagegeld im Finanztest 5/2015 analysiert. Dabei legten die Verbraucherschützer besonderen Wert auf die Leistungen in den Pflegestufen, die vier Fünftel der Bewertung ausmachten. Das restliche Fünftel entfiel auf die weiteren Vertragsbedingungen. Die Tarife wurden sowohl für 45- als auch 55-jährige Kunden analysiert. Außerdem unterschied Stiftung Warentest zwischen dem ungeförderten Produkt (Tarif KPET) sowie Kombi-Tarifen mit Pflege-Bahr (KPET und KFP).
Beim älteren Modellkunden im Alter von 55 Jahren war die Bewertung durchschnittlich, wobei der ungeförderte Tarif KPET mit der Note gut (2,4) ein wenig mehr überzeugen konnte. Eine bessere Gesamtnoe erhielt die DKV in der jüngeren Zielgruppe (45 Jahre), wo beide Tarife mit der Note gut (2,0) ausgezeichnet wurden.
Das beste Testergebnis erzielte die DKV bei einem Vergleich des Magazins Focus-Money 34/2015. Hierbei analysierte das Deutsche Finanz-Service Institut (DFSI) neben dem Preis-Leistungs-Verhältnis auch die Finanzkraft der Anbieter. Focus-Money unterschied zwischen klassichen und flexiblen Tarifen. In dem Vergleich legte das Wirtschaftsmagazin großen Wert auf eine möglichst umfassende Absicherung. Deshalb wurde anders als bei der Stiftung Warentest das leistungsstärke Produkt PTG untersucht.
Die DKV erzielte bei den klassischen Tarifen einen hervorragenden zweiten Rang. Mit der Note sehr gut (1,25) konnte das Unternehmen rundum überzeugen. Beim 25-jährigen Modellkunden war die DKV unter den besten drei Anbietern. Besonders stark war das Resultat für die 40- bis 60-jährige Zielgruppe, wo die DKV mit einer 1,06 prämiert wurde.
Fakten zur DKV
Die Deutsche Krankenversicherung wurde 1927 in Berlin gegründet. Schon Mitte der 60-er Jahre ist der Hauptsitz aber nach Köln verlegt worden. Seit 1998 gehört die DKV zu der Düsseldorfer Ergo-Gruppe. Die Ergo umfasst neben der DKV auch die Bereiche Lebensversicherung, Schaden- und Unfallversicherung, Rechtsschutz und Reiseversicherungen. Außerdem ist sie im Finanzgeschäft tätig.
Deutschland- und europaweit ist die DKV heute eine der größten privaten Krankenversicherungen. Sie bietet nicht nur Vollversicherungen, sondern auch Zusatzversicherungen, zum Beispiel bei der Pflege, an. Das Unternehmen beschäftigt 836 Mitarbeiter und generierte zuletzt einen Umsatz von fast 5 Milliarden Euro im Jahr.
DKV Adresse
DKV Deutsche Krankenversicherung AG
Aachener Straße 300
50933 Köln
Telefon: 01805 / 786 000
Fax: 01801 / 358 100
E-Mail: service@dkv.com
Web: www.dkv.com