Beste Anbieter für Pflegeversicherung im Überblick
Die besten Anbieter für die private Pflegeversicherung sind für Verbraucher oft schwer zu erkennen. Für den Laien ist der Unterschied zwischen einer guten und einer weniger leistunggstarken Police auf den ersten Blick nicht sichtbar. Doch Fachleute wissen, dass sich die feinen Unterschiede in großem Maße bemerkbar machen. Wer vergleicht, kann nicht nur hier und heute sparen, sondern im Alter auch deutlich größere Beträge kassieren. Das ist auch nötig, denn nach Angaben der Stiftung Warentest fehlen für die Pflege schon heute trotz der gesetzlichen Auszahlung mindestens 550 Euro pro Monat. Ist jemand extrem auf fremde Hilfe angewiesen, kann die Belastung sogar bis zu 2.350 Euro ausfallen. Wer auf den besten Anbieter für die Pflegeversicherung vertraut, kann sicher sein, später gut versorgt zu werden.
Checkliste für die besten Anbieter der Pflegeversicherung
Zunächst möchten wir aber der Frage nachgehen: Was zeichnet die besten Anbeiter für die Pflegeversicherung eigentlich aus? Während schlechtere Policen beispielsweise nur in einer höheren Pflegestufe (II oder III) zahlen, sind gute Angebote auch in der Pflegestufe 0, also bei Demenz, sowie in der Pflegestufe I zur Stelle. Das ist ein erheblicher Unterschied, da von den mehr als 2,6 Millionen pflegebedürftigen Menschen in Deutschland fast 1,5 Millionen der ersten Pflegestufe angehören. Pro Monat fehlen für die Pflege zwischen 550 und 750 Euro. Ist kein Schutz für diese Pflegestufe vorgesehen, handelt es sich im Grunde nur um eine Teilversicherung. Schließlich sind so nur 1,1 Millionen Fälle, also rund 43 Prozent der gesamten Pflegebedürftigen, abgesichert. Das ist für den Verbraucher nicht akzeptabel.
Damit der Versicherungsschutz nicht auf diese oder eine andere Art ausgehöhlt wird, müssen die besten Anbieter für die Pflegeversicherung einige Kriterien erfüllen. Wir haben mit Hilfe der Stiftung Warentest, ZDF WISO, dem 1aVerbraucherportal sowie dem Bund der Versicherten die wichtigsten Faktoren in einer Checkliste zusammengestellt. Das muss eine gute Police leisten:
- Auszahlung in allen Pflegestufen, auch bei körperlich fitten Personen, die jedoch an Demenz leiden.
- Die Möglichkeit zur Beitragsbefreiung: Wird der Versicherte pflegebedürftig, sollte er idealerweise keine Prämien mehr bezahlen müssen. Dies ist aber oftmals in den Pflegestufen 0, I und II noch vorgesehen. Die Beiträge sollten im Übrigen auch bei einer vorübergehenden Arbeitsunfähigkeit oder Arbeitslosigkeit ausgesetzt werden können.
- Der Versicherer sollte sich bei der Auszahlung an die Pflegestufe halten, die von einem Gutachter der gesetzlichen Pflegeversicherung festgestellt wurde. Eine zweite Prüfung durch den Zusatzversicherer ist für den Kunden von Nachteil. Allerdings sollte die freiwillige Police unabhängig von der gesetzlichen Krankenkasse, dem Träger der Pflegeversicherung, zahlen. Somit ist in jedem Fall auch eine Auszahlung im Ausland enthalten: Allerdings erstrecken sich derzeit nur wenige Versicherungen über den ganzen Globus. Mindestens die Länder der europäischen Union sowie der europäische Wirtschaftsraum sollten aber zum Geltungsbereich dazugehören.
- Wichtig ist eine vereinbarte Dynamik der Versicherung. Der Versicherungsschutz ist hierbei an die Inflationsrate gekoppelt, so dass es im Laufe der Zeit keinen Wertverlust geben kann.
- Übernommen werden sollten sowohl die Pflege durch Angehörige im gewohnten Familienumfeld als auch eine vollstationäre Betreeung im Heim. Der Zuschuss für die Pflege sollte in beiden Fällen gleich hoch sein.
- Zu empfehlen ist eine Nachversicherungsgarantie. Somit kann der Vertrag flexibel geändert werden, ohne dass der Kunde eine erneute Gesundheitsprüfung ablegen muss, nach der er mit höheren Beiträgen rechnen müsste. Diese Klausel kann beispielsweise nach einer Scheidung oder einer deutlichen Steigerung der Pflegekosten von Vorteil sein.
- Die Wartezeit bis zur Auszahlung der Leistungen sollte so gering wie möglich sein. Häufig muss der Versicherte drei Jahre warten, bis er einen Anspruch auf Gelder hat. Beim Pflege-Bahr sind es sogar fünf Jahre. Erst, nachdem diese Frist abgelaufen ist, erhält der Kunde Leistungen, auch wenn längst schon pflegebedürftig geworden ist. Am besten ist deshalb natürlich, wenn es gar keine zeitliche Einschränkung gibt. Im gleichen Atemzug ist es nicht schlecht, wenn der Versicherer in den ersten drei Jahren auf sein ordentliches Kündigungsrecht verzichtet.
- Der Versicherer sollte so schnell wie möglich mit der Auszahlung beginnen, am besten direkt nachdem die gesetzliche Pflegeversicherung die Person als pflegebedürftig eingestuft hat. Darüber hinaus sollte er seiner Verpflichtung auch rückwirkend nachkommen, wenn die Pflegebedürftigkeit zu spät angezeigt wurde.
- Bei Fragen und Schwierigkeiten sollte dem Kunden eine persönliche Beratung zur Seite stehen. Das gilt selbstverständlich auch für reine Online-Angebote.
Beste Anbieter für die Pflegeversicherung bei Finanztest und Ökotest
Wer der beste Anbieter für die Pflegeversicherung ist, wird regelmäßig von verschiedenen Verbraucherinstitutionen in Pflegeversicherung Tests untersucht. Aktuell haben unter anderem die Finanztest, die Ökotest, aber auch Focus-Money Pflegeversicherungs Tests verffentlicht. Alle drei Zeitschriften gelten als wichtige Orientierungshilfen für Verbraucher. Die Finanztest wird von der Stiftung Warentest, die sich seit ihrer Gründung vor über 50 Jahren als eine der wichtigsten unabhängigen Institutionen für Bürger etabliert hat. Fast 100.000 Produkte haben die Tester in ihrem Namen bereits unter die Lupe genommen. Auch die Ökotest, die sich anders als die Stiftung Warentest auch aus Werbung finanziert, hat innerhalb kürzester Zeit einen wichtigen Platz auf dem Markt eingenommen. Focus-Money ist im Bereich Finanzen einer der wichtigsten Ratgeber des Landes. Allen drei Zeitschriften bringen viele Verbraucher großes Vertrauen gegenüber. Auch die folgenden Tipps sind sorgfältig von Experten geprüft worden und erst kürzlich in einem Pflegeversicherung Test veröffentlicht worden. Somit handelt es sich um aktuelle Empfehlungen, die als seriös eingeschätzt werden können.
Getestet wurde jeweils das Preis-Leistungs-Verhältnis von den sogenannten Pflegetagegeldversicherungen. Bei dieser Police wird ein fester Betrag vereinbart, der für die Pflege zur Verfügung steht. Dieses Tagegeld von beispielsweise 50 Euro kann der Kunde frei nach seinen Wünschen verwenden. Der Unterschied bei den Tests lag in den Altersgruppen, die als Modellkunden herangezogen wurden. So untersuchte die Finanztest die besten Policen für 45-jährige und 55-jährige Männer und Frauen. Die Ökotest ging auf 35-jährige Menschen sowie 65-jährige Rentnerinnen und Rentner ein. Focus Money stelle Policen für Deutsche im Alter von 30, 40, 50 und 60 Jahren auf den Prüfstand. Die drei Untersuchungen ergänzen sich also gut und decken einen Großteil der Menschen ab, für die eine Pflegeversicherung in Frage kommt. Auch wenn die Tests auf unterschiedlichen Modellkunden basieren, zeigt sich eine erstaunliche Übereinstimmung. Als die besten Anbieter für die Pflegeversicherung erwiesen sich testübergreifend die Württembergische Pflegeversicherung, Allianz Pflegeversicherung sowie die Hanse Merkur Pflegeversicherung. Im Folgenden stellen wir die drei Unternehmen näher vor.
Finanztest: Württembergische bester Anbieter für Pflegeversicherung
Die Württembergische setzte sich sowohl bei der Finanztest 5/2015 als auch der Ökotest 4/2015 an die Spitze, wobei sie sich die Bestbewertung bei der Ökotest mit der Hanse Merkur teilt. Auch bei der Rating-Agentur Morgen & Morgen wird der Tarif im Übrigen sehr gut eingeschätzt. Nur bei Focus-Money reichte es nicht zum ersten Rang, aber immerhin mit dem Gesamtranking gut 1,66 zum „Bronze“-Rang. Die Testergebnisse sehen im Einzelnen folgendermaßen aus:
Württembergische, Tarif PTPU
Altersgruppe Platz Tester Urteil
30 Jahre 3. Focus Money 34/2014 sehr gut (1,56)
35 Jahre 1. Ökotest 4/2015 sehr gut
40 Jahre 3. Focus Money 34/2014 sehr gut (1,56)
45 Jahre 1. Finanztest 5/2015 sehr gut (1,2)
50 Jahre 3. Focus Money 34/2014 sehr gut (1,56)
55 Jahre 1. Finanztest 5/2015 sehr gut (1,5)
60 Jahre 6. Focus Money 34/2014 gut (1,94)
65 Jahre 1. Ökotest 4/2015 sehr gut
Das 1828 gegründete Unternehmen mit rund 5.500 Mitarbeitern kann also durchgängig als einer der besten Anbieter für die Pflegeversicherung bezeichnet werden. Lediglich bei Produkten, die mit staatlicher Förderung kombiniert werden, ist die Konkurrenz besser. Diese Angebote sind sozusagen eine Aufstockung der normalen Pflege-Bahr-Tarife, die von den Unternehmen auf freiwilliger Basis zur Verfügung gestellt werden. Im Vergleich zu den üblichen Pflege-Bahr-Produkten sind die Beiträge etwa drei Mal so hoch, der staatliche Zuschuss von fünf Euro pro Monat bleibt gleich. Die Leistungen im Alter sind nach Ansicht der Finanztest hoch genug, um die Pflegelücke tatsächlich zu schließen. Dies ist bei den handelsüblichen staatlich geförderten Produkten nicht der Fall.. Allerdings sind auch die aufgestockten Tarife mit staatlicher Förderung im Test nicht ganz so gut wie die ungeförderten Angebote der Württembergischen. Somit schneidet das Unternehmen insgesamt als Testsieger der Finanztest ab.
Was macht das Pflegetagegeld Premium Plus (PTPU) der Württembergischen nun so besonders? Zu den nicht selbstverständlichen Leistungen der Police zählen zum Beispiel:
- Auszahlungen auch bei Demenz
- Soforthilfe als einmalige Zahlung für Umbaumaßnahmen, wenn der Versicherte erstmalig pflegebedürftig wird (mindestens Stufe I)
- jährliche Dynamik von 4 Prozent
- Verzicht auf Wartezeit
- Versicherungsschutz auf der ganzen Welt
- Nachversicherungsgarantie bis zum 65. Lebensjahr. So kann die Police um 20 Prozent erhöht werden, wenn der Ehepartner stirbt oder pflegebedürftig wird.
Ökotest: Hanse Merkur bester Anbieter für Pflegeversicherung
Auch die Hanse Merkur wurde in den Tests zum Tagegeld ausgezeichnet. In der Ökotest kann das Hamburger Unternehmen mit 2.000 Mitarbeitern insgesamt als Testsieger bezeichnet werden, da das Produkt auch für eine ungewöhnliche Absicherung im Kindesalter sehr gut geeignet ist. Dies soll an dieser Stelle aber außen vor gelassen werden. In mittlerem Alter sowie beim Eintritt in die Rente ist die HanseMerkur gleichauf mit der Württembergischen. Bei der Finanztest liegt sie bei den ungeförderten Tarifen hauchdünn hinter der Württembergischen zurück. In Kombination mit staatlicher Förderung ist das Angebot für 45-Jährige und 55-Jährige sogar am besten geeignet. Die Kombination der Tarife PA und PB wurde bei der jüngeren Altersgruppe gleich und bei den 55-Jährigen leicht schlechter bewertet als das ungeförderte Angebot. Vor der Württembergischen, aber hinter der Allianz belegt das Unternehmen im Test von Focus-Money mit einer insgesamt sehr guten Bewertung den zweiten Rang.
Hanse Merkur, Tarif PA
Altersgruppe Platz Tester Urteil
30 Jahre 2. Focus Money 34/2014 sehr gut (1,44)
35 Jahre 1. Ökotest 4/2015 sehr gut
40 Jahre 2. Focus Money 34/2014 sehr gut (1,44)
45 Jahre 2. Finanztest 5/2015 sehr gut (1,4)
50 Jahre 2. Focus Money 34/2014 sehr gut (1,44)
55 Jahre 2. Finanztest 5/2015 gut (1,6)
60 Jahre 2. Focus Money 34/2014 sehr gut (1,44)
65 Jahre 1. Ökotest 4/2015 sehr gut
Die etwas schlechtere Bewertung bei der Finanztest ist den Vertragsinhalten des Unternehmens geschuldet. So gibt es zwar viele Parallelen zur Württembergischen, unter anderem eine Dynamik des Kontrakts und die unmittelbare Gültigkeit ohne Wartezeit. Von Nachteil für den Kunden ist aber, dass es bei einer Pflegebedürfigkeit in den Stufen I und II keine Beitragsbefreiung vorgesehen ist. Diese Option muss durch den Tarif PZA hinzubucht werden. Zudem sind Menschen, die nach einer Sucht pflegebedürtig werden, von den Leistungen ausgeschlossen.
In einem weiteren Test durch das Institut für Vorsorge und Finanzplanung war die private Zusatzversicherung der Hanse Merkur mit der Note 1,6 ebenfalls vorn dabei. Weniger überzeugen konnte das Unternehmen allerdings im Test des Deutschen Instituts für Service-Qualität (DISQ). Im Dezember 2014 landete die HanseMerkur mit einem befriedigenden Urteil im unteren Mittelfeld der Untersuchung.
Focus-Money: Allianz bester Anbieter für Pflegeversicherung
Auch der Marktführer Allianz machte in den drei Tests positiv auf sich aufmerksam. Besonders bei der Untersuchung der Focus-Money überzeugte das Münchener Unternehmen mit fast 150.000 Mitarbeitern und erreichte in allen Altersstufen die Bestbewertung. Auch bei der Ökotest und Finanztest bekam der Branchenriese ein gutes Zeugnis ausgestellt und sicherte sich jeweils den dritten Platz.
Allianz Tarif PZTB03 mit Zusatzoptionen
Altersgruppe Platz Tester Urteil
30 Jahre 1. Focus Money 34/2014 sehr gut (1,0)
35 Jahre 3. Ökotest 4/2015 gut
40 Jahre 1. Focus Money 34/2014 sehr gut (1,0)
45 Jahre 3. Finanztest 5/2015 gut (1,6)
50 Jahre 1. Focus Money 34/2014 sehr gut (1,0)
55 Jahre 3. Finanztest 5/2015 gut (1,7)
60 Jahre 1. Focus Money 34/2014 sehr gut (1,0)
65 Jahre 3. Ökotest 4/2015 gut
Bei der Allianz müssen Versicherte aber in besonderem Maße selbst aktiv werden. So sollte der Tarif PZTB03 mit anderen Bausteinen kombiniert werden. Für möglichst weitreichende Leistungen müssen zusätzliche Optionen ausgewählt werden, wie es auch die Finanztest in ihrem Test gehandhabt hat. Mit der Erweiterung PZTE03 erhalten Kunden eine einmalige Zahlung, nachdem bei ihnen eine Pflegebedürftigkeit der Stufe I, II oder III festgestellt wurde. Der Zusatz PZTA03 ist zwingend erforderlich, um auch in den Stufen I und II ambulant, also zum Beispiel durch mobile Pflegedienste, ausreichend betreut werden zu können. Negativ ist trotz der weitreichenden Leistungen anzumerken, dass die Allianz unterhalb der schwersten Pflegebedürftigkeit in der Stufe III weiterhin Beiträge verlangt.
Auch beim Institut für Vorsorge und Finanzplanung wurde die Allianz im Übrigen im Januar 2015 Testsieger. Urteil der Experten: sehr gut (1,3). Nicht nur bei den Experten, sondern auch bei den Bürgern ist der Versicherer sehr beliebt: In einer Umfrage der YouGov im Jahr 2011 gaben 26 % der Befragten an, dass sie am ehesten bei der Allianz eine Pflegezusatzversicherung abschließen würden. Damit lag der Branchenprimus vier Prozentpunkte vor der zweitplatzierten Huk.
Hanse Merkur, Allianz und Württembergische: Vergleich der Kosten
Für Verbraucher ist es neben den Testergebnissen auch interessant, die Beiträge und Leistungen im Detail vergleichen zu können. Allerdings sind die Kosten für die Police eher hintergründig, da in unserem Vergleich keine großen Preisunterschiede innerhalb der drei besten Anbieter für die Pflegeversicherung auszumachen sind. Ausgegangen sind wir von dem Leistungsumfang, der in den Test der Zeitschrift Finanztest beschreiben wird. Bei der Württembergischen ist das zum Beispiel 1.800 Euro im Monat. Kunden haben aber auch die Möglichkeit, für einen Aufpreis höhere Summen wie 2.100, 2.400, 2.700 oder 3.000 Euro auszuwählen. Es handelt sich immer um Musterbeispiele: Bei Vorerkrankungen können die Prämien auch höher ausfällen und bei einer sehr dicken Krankenakte kann der Versicherer den Antrag auch gänzlich ablehnen.
Eintrittsalter | Württembergische
PTPU |
Hanse Merkur
PA |
Allianz
PZTB03 |
30 Jahre | 25 Euro | 25,50 Euro | 32 Euro |
45 Jahre | 55 Euro | 56 Euro | 55 Euro |
55 Jahre | 95 Euro | 90 Euro | 88 Euro |
65 Jahre | 178 Euro | 152 Euro | Keine Angabe |
Quellen: Vergleichsrechner der Anbieter, Focus-Money, Finanztest
Im Bezug auf die Kosten sind also alle drei Unternehmen vergleichbar. Ein Unterschied zeigt sich vor allem bei älteren Menschen: Um 26 Euro und damit deutlich günstiger als die Württembergische ist die Hanse Merkur vor allem für ältere Menschen. Das relativiert sich aber, wenn Kunden den Zusatztarf PZA dazubuchen. Denn 28 Euro werden fällig, wenn Kunden eine zusätzliche Unterstützung im Pflegefall erhalten möchten und dann auch von ihren Beiträgen befreit werden können. Dies ist in der Police der Württembergischen inklusive.
Vor allem zeigt sich: Je später der Eintritt erfolgt, desto höher fällt der Beiträg aus. In unserem Beispiel zahlt der Kunde oder die Kunden bei der Württembergischen bis zum 85. Lebensjahr rund 13.500 Euro, wenn der Vertrag mit 30 Jahren abgeschlossen wird. Nicht mit eingerechnet sind allerdings mögliche Beitragserhöhungen, die über einen solchen Zeitraum sehr wahrscheinlich sind. Sicher ist aber, dass die Gesamtsumme deutlich niedriger ist als bei einem späteren Einritt mit 50 Jahren. Dann fallen insgesamt Kosten von über 25.000 Euro an, also ungefähr 1.500 Euro mehr als bei einem Versicherungsabschluss mit 30 Jahren.
Hanse Merkur, Allianz und Württembergische: Vergleich der Leistungen
Der Vergleich der Kosten zeigt auch, dass sich die Kunden aufgrund der relativ geringen Unterschiede eher einen Check der Leistungen konzentrieren sollten. In der Untersuchung der Finanztest liegt hier die Hanse Merkur noch vor der Württembergischen und der Allianz vorn. Bei Focus-Money triumphiert der größte Versicherer allerdings vor der Hanse Merkur und der Württembergischen.
Welcher Anbieter am besten zu einem Verbraucher passt, hängt in erster Linie mit dessen Alter und der Art der späteren Behandlung, entweder im Familienkreis oder im Pflegeheim, zusammen. Deshalb ist ein detaillierter Blick in die Testergebnisse sinnvoll. Die Versicherungsmodelle sind allerdings relativ kompliziert, so dass wir sie an dieser Stelle nicht vollständig abbilden können. Im Großen und Ganzen werden die Prämien so kalkuliert: Den höchsten Satz von 100 Prozent gibt es in jedem Fall in der Pflegestufe III, in den unteren Stufen zahlen die Versicherer nur anteilig. Die Württembergische sowie Allianz kommen für stationäre Betreuungen – also im Pflegeheim – mit dem vollen Betrag auf. Die Hanse Merkur unterschiedet hingegen gar nicht nach ambulant oder stationär. Die Staffelungen der drei besten Anbieter für die Pflegeversicherung sehen im Vergleich so aus:
Pflegestufe | Hanse Merkur | Württembergische | Allianz |
Pflegestufe 0 | 25,00% | 30,00% | 30,00% |
Pflegestufe I | 25,00% | 40,00% | 30,00% |
Pflegestufe II | 50,00% | 70,00% | 60,00% |
Pflegestufe III | 100,00% | 100,00% | 100,00% |
Bei der Hanse Merkur sind die Prozentsätze in den unteren Pflegestufen also am niedrigsten. Das bedeutet, dass die Höchstleistungen für die Pflegestufe III insgesamt höher angesetzt werden müssen, um auch in den niedrigeren Pflegestufen ausreichende Leistungen zu erhalten. Bei der Württembergischen und Allianz muss der Ottonormalverbraucher den Maximalbetrag auf der anderen Seite etwas niedriger ansetzen, da sonst die Prämien deutlich höher ausfallen würden als bei der Hanse Merkur.
Die Auswirkungen der Staffelung auf die Leistungen lassen sich gut in einem Beispiel für einen 40-jährigen Kunden darstellen:
Hanse Merkur | Württembergische | Allianz | |||
Ambulant & Stationär |
Ambulant | Stationär | Ambulant | Stationär | |
Pflegestufe 0 | 750 Euro |
– |
630 Euro |
– |
585 Euro |
Pflegestufe I | 750 Euro | 840 Euro | 2.100 Euro | 630 Euro | 1.950 Euro |
Pflegestufe II | 1.500 Euro | 1.470 Euro | 2.100 Euro | 1170 Euro |
1950 Euro |
Pflegestufe III | 3.000 Euro | 2.100 Euro | 2.100 Euro |
1950 Euro |
1950 Euro |
Quelle: Focus-Money 34/2014, unterstrichen sind die Höchstwerte
Aus dem Vergleich zeigt sich, dass die Hanse Merkur in der untersten und der höchsten Pflegestufe die Nase vorn hat. Vor allem in der Pflegestufe III ist sie der Konkurrenz deutlich voraus. Aber auch für Demenzkranke eignet sich das Unternehmen am besten, da die Leistungen mit 750 Euro am höchsten ausfallen.
In den mittleren Pflegestufen steht insgesamt die Württembergische am besten da. In der Pflegestufe I ist das Unternehmen nicht nur bei einer Betreuung im Heim, sondern auch bei einer ambulanten Pflege im Familienkreis, die erste Wahl. In diese Pflegestufe ist die Mehrheit der Bedürftigen eingruppiert, viele davon bleiben in ihrer vertrauten Umgebung. Daher ist diese Kategorie besonders wichtig. In der Pflegestufe II schneidet ebenfalls die Württembergische am besten ab, wobei die Hanse Merkur jedoch bei einer ambulanten Betreuung etwas höhere Leistungen vorsieht.
Für die Betreuung in einem Pflegeheim ist in dieser Altersgruppe ingesamt die Württembergische am besten, für die Pflege zu Hause ist am ehesten die Hanse Merkur zu empfehlen. Die Allianz sieht ein ähnliches Modell wie die Württembergische vor, kommt in diesem Beispiel aber nicht ganz an die Leistungen heran. Sie ist in etwa ab einem Alter von 45 bis 50 Jahren zu empfehlen: Je älter der Versicherungsnehmer wird, desto besser ist das Angebot des Marktführers. Schon bei einem 50-Jährigen fallen die Leistungen deutlich höher aus als bei der Württembergischen: Wo die Schwaben 1.650 Euro in der höchsten Stufe vorsehen, zahlen die Münchener etwa 1.800 Euro aus.
Große Auswahl an guten Pflegeversicherungen
Über die drei Unternehmen hinaus gibt es auch viele weitere gute Anbieter, die auch in Tests überzeugen konnten und für die eigene Situation möglicherweise sogar besser geeignet sein können. Weitere empfehlenswerte Angebote für Pflegetagegeld haben wir in dieser Auswahl zusammengestellt:
Unternehmen | Tarif(e) | Pflegeversicherungs Tests |
Axa | Flex-U-Pflegevorsorge Flex | Focus Money 34/2015: Beste flexible Pflegetagegeldversicherung (Auszahlung je nach Pflegestufe flexibel vereinbar, nicht statisch nach bestimmten Prozenten). Gesamturteil: sehr gut (1,25), besonders empfehlenswert (1,06) für 40-, 50- und 60-Jährige |
Deutsche Familien-versicherung (DFV) | Förderpflege, Deutschland Pflege Ergänzungsabdeckung
DFV Deutschland Flex |
Finanztest 5/2015: bester „aufgestockter“ staatlich geförderter Tarif für 45-Jährige. Urteil: sehr gut (1,4)
Focus Money 34/2015: Beste flexible Pflegetagegeldversicherung (siehe Axa). In allen Altersstufen (30, 40, 50, 60 Jahre) sehr gut (1,25). |
Signal Iduna | PflegeTop | Testsieger Deutsches Institut für Service-Qualität (Dez. 2014). Urteil: gut, 72,9 Punkte |
Pflege-Bahr: Beste Anbieter der Pflegeversicherung für Ältere
Ältere Menschen haben eine deutlich geringere Auswahl als jüngere Bürger. Mit jeder Vorerkrankung wird es immer schwerer, einen bezahlbaren Versicherungsschutz zu finden. Die Prämien sind mit zunehmender Lebensdauer schließlich kaum noch zu stemmen. Darüber hinaus haben die Versicherer bestimmte Obergrenzen für den Eintritt festgelegt. Beim Pflegetagegeld liegt diese Grenze je nach Unternehmen zwischen 65 und 75 Jahren, bei der Pflegekostenversicherung zwischen 50 und 65 sowie bei der Pflegerente üblicherweise bei 65 Jahren. Nur die staatlich geförderten Pflege-Bahr-Tarife stehen allen Deutschen bis ins hohe Alter offen.
Allerdings gelten die Pflege-Bahr-Produkte nicht als geeignet, um die Pflegelücke zu schließen. Immerhin sind die Beiträge relativ gering, was sich aber auch in niedrigen Auszahlungen bemerkbar macht. Zudem muss jeder Versicherungsnehmer fünf Jahre warten, ehe er Leistungen in Anspruch nehmen darf. Ältere Menschen, die nicht nur mit eigenem Ersparten vorsorgen möchten, haben aber keine Alternative, als dieses leistungsschwache Produkt zu wählen. Zu den besten Anbietern des Pflege-Bahrs zählen:
Unternehmen | Tarif(e) | Pflegeversicherungs Tests |
Barmenia | Deutsche-Förder-Pflege | Testsieger DISQ (Dez. 2014) zum Pflege-Bahr:
Bester Service (gut) und bestes Preis-Leistungs-Verhältnis (sehr gut). Gesamturteil: gut, 78,9 Punkte |
Deutsche Familien-versicherung (DFV) | Förderpflege | Testsieger Focus-Money 2013 mit der Traumnote 1,0 (sehr gut) |
Deutscher Ring | PflegeBahr | Testsieger Focus-Money 2013 mit der Traumnote 1,0 (sehr gut)
DISQ (Dez. 2014): gut; 70,6 Punkte |
Signal Iduna | Pflege Bahr | Testsieger Focus-Money 2013 mit der Traumnote 1,0 (sehr gut)
DISQ (Dez. 2014): gut; 73,5 Punkte |
Wer zum Beispiel mit 65 Jahren in die Police eintritt, muss bei der DFV circa 45 Euro im Monat aufwenden und erhält dafür in der Pflegestufe III unter Abzug des Beitrags immerhin fast 1.000 Euro im Monat – das ist die höchste Auszahlung von den aufgeführten Tarifen. Äußerst gering ist die Auszahlung für Demenzkranke (unter 20 Euro) und in der ersten Pflegestufe (circa 135 Euro). Erst in der zweiten Pflegestufe sind es immerhin 375 Euro pro Monat.
Wer mehr Geld in die Hand nehmen kann, kann auch mit dem PflegeBahr ordentliche Auszahlungen erhalten. Allerdings halten Experten wie die Ökotest oder Finanztest das Preis-Leistungs-Verhältnis für zu hoch. Produkte wie das „Centralpflege maximum“ der Central kosten bei einem Eintritt mit 65 Jahren etwa 100 Euro pro Monat. 100 Euro erhalten auch Demenzkranke aus der Police, in der Pflestufe I sind es rund 300 Euro, in der zweiten Stufe rund 500 Euro. Bis zu 1.900 Euro können Pflegebedürftige der Stufe III erhalten.
Beste Pflegerentenversicherung: WWK und Ideal
Neben dem Pflegetagegeld – ob staatlich subventioniert oder nicht – gibt es noch weitere Formen der Pflegezusatzversicherung. Die besten Anbieter für Pflegerentenversicherung sind insbesondere für Menschen interessant, die sich um Geld keine großen Sorgen machen müssen. So hält der Bund der Versicherten diese Policen für überteuert und rät nicht dazu, die Versicherung mit einer Altersvorsorge zu kombinieren. Wer es sich leisten kann, findet dank eines Tests von Focus Money aus dem Jahr 2013 den besten Anbieter für eine Pflegerentenversicherung. Diese Versicherung lässt sich nicht nur durch monatliche Prämien, sondern auch durch eine hohe einmalige Zahlung begleichen. Im Vergleich zu anderen Versicherungsformen sind die Leistungen bei Demenz deutlich höher und der Vertrag lässt sich in der Regel flexibler anpassen.
Im Mittelpunkt der Untersuchung des Instituts für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) standen nur die Leistungen. Prämiert wurde also der beste Schutz, ohne Bezug auf die Kosten. Dabei ging die Test 2014 die Ideal Versicherung als Sieger hervor. Dabei stehen Kunden die Varianten PflegeRente Basis oder für einen weitergehenden Schutz Klassik oder Exklusiv offen.
Im Test von Focus Money setzte sich im Jahr 2013 klar die WWK mit ihrem Tarif „Flexi“ durch. Sie hält sowohl für Menschen im Alter von 40, 55 und 65-Jährige das beste Angebot für eine Pflegerentenversicherung bereit.